Im Alter von 26 Jahren führte ein Diabetes Typ 1 bei Udo Albrecht zum Nierenversagen. Er musste dreimal wöchentlich für mehrere Stunden an die Dialyse ins KfH-Nierenzentrum Coburg und wurde auf die Warteliste für das damals noch recht junge Verfahren der kombinierten Nieren-Bauchspeicheldrüsen-Transplantation angemeldet. Aufgrund des Sonderfalls und mit Glück bekam er bereits nach einem Jahr Wartezeit die Mitteilung, dass ein passendes Spenderorgan für ihn zur Verfügung stehe. „Das ist wie ein neues Leben und ich genieße die Freiheit, die mir das Leben ohne Dialyse ermöglicht“, berichtet Albrecht. Er könne wieder ohne Einschränkungen seiner Arbeit nachgehen, so der gelernte Möbelschreiner, der aktuell als Berufskraftfahrer arbeitet. Auch Urlaube seien wieder problemlos möglich, ebenso wie sein ehrenamtliches Engagement als Ordner beim Coburger Basketballclub BBC. Statt dreimal in der Woche zur Dialyse muss er heute nur noch alle sechs bis acht Wochen zur Transplantationsnachsorge ins KfH-Nierenzentrum Coburg zu seinem behandelnden Nephrologen Priv.-Doz. Dr. med. Gerald Braun.
Überleben ist dank Dialyse ohne Transplantation möglich
„Die Nierentransplantation ist in der Regel die bessere Nierenersatztherapie, da sie zu weniger Folgeerkrankungen führt und im Durchschnitt mehr Lebensjahre und Lebensqualität schenkt“, erklärt Braun. Nierenkranke Patientinnen und Patienten könnten aber dank der Dialyse die Wartezeit bis zur Nierentransplantation überleben bzw. hätten eine Behandlungsalternative zur Transplantation. Leider sei die Schere zwischen der der Zahl der gespendeten Organe und dem tatsächlichen Bedarf nach wie vor sehr groß, ergänzt er: Im vergangenen Jahr wurden 2.122 Nierentransplantationen bundesweit durchgeführt, davon 1.514 dank postmortaler Organspende und 608 dank Lebendspende.
Fotolink: Udo Albrecht
Bildunterschrift:
„Die Organspende war für mich wie ein zweiter Geburtstag“: Udo Albrecht lebt seit 27 Jahren mit der Niere und der Bauchspeicheldrüse eines verstorbenen Organspenders. Foto: privat.
Hintergrundinformation:
Im KfH‐Nierenzentrum Coburg (www.kfh.de/coburg) werden nierenkranke Menschen umfänglich behandelt: In der nephrologischen Sprechstunde steht die Prävention und Früherkennung chronischer Nierenfunktionsstörungen sowie möglicher Folgeerkrankungen im Fokus sowie auch die Nachbetreuung nach einer Nierentransplantation. Das Zentrum führt alle gängigen Dialyseverfahren durch – mit besonderem Schwerpunkt auf der Bauchfelldialyse. Mit dem Regiomed Klinikum Coburg besteht eine direkte und enge Kooperation, die es ermöglicht, erforderliche ambulante und stationäre Maßnahmen optimal aufeinander abzustimmen. Patientinnen und Patienten in stationärer Behandlung des Klinikums Coburg werden in diesem Rahmen durch das nephrologische pflegerisch‐ärztliche Team mitbetreut. Auf diese Weise besteht ein vollständiges sektorübergreifendes Versorgungsnetzwerk für Nierenkranke rund um die Uhr.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. – Träger des KfH-Nierenzentrums – steht für eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung nierenkranker Menschen. In über 200 KfH‐Zentren werden über 18.000 Dialysepatientinnen und -patienten sowie aktuell rund 74.000 Sprechstundenpatientinnen und -patienten umfassend behandelt.